Epilepsiemonitoring - Station 4011
Video-EEG-Monitoring
Das Video-EEG-Monitoring der Klinik für Neurologie existiert seit dem Jahr 2007 als eigenständige Station mit aktuell fünf Ableiteplätzen (zwei Zwei-Bett-Zimmer und ein Einzelzimmer, welches ebenfalls für Schlaflaboruntersuchungen genutzt wird). Zudem stehen seit Anfang 2020 zwei weitere Bettenplätze auf der Normalstation zur Epilepsiekomplextherapie zur Verfügung.
Die Station
Das Video-EEG hat eine Kapazität von fünf Aufzeichnungsplätzen. Zwischen den Patientenzimmern befindet sich das Stationszimmer, von dort aus überwachen speziell-ausgebildete MTAs/Pflegekräfte rund um die Uhr die Patient*innen. Selbstverständlich sind auch alle weiteren diagnostischen Leistungen einer universitären neurologischen Klinik verfügbar.
Was ist ein Video-EEG?
Bei einem Video-EEG-Monitoring oder auch Epilepsie-Monitoring genannt, erfolgt eine Langzeit-Ableitung der Hirnströme mit gleichzeitiger Aufzeichnung von Bild und Ton. Die Aufzeichnung erfolgt durchgängig, d.h. 24h jeden Tag.
Die Hirnströme (EEG) werden mittels Oberflächenelektroden abgeleitet, die mit einem speziellen Hautkleber auf der Kopfhaut befestigt werden. Dafür ist es nicht nötig, die Haare abzuschneiden oder gar zu rasieren. Es werden auch keine straffen Gummibänder oder ähnliches verwendet, so dass diese Elektroden in der Regel wesentlich „angenehmer“ sind als die EEG-Systeme, die Sie vielleicht aus der Routine/Ambulanz kennen. Am Ende der Video-EEG-Ableitung werden die Elektroden mit einem speziellen Lösungsmittel wieder entfernt.
Welche Besonderheiten sind während des Aufenthalts im Video-EEG-Monitoring zu beachten?
Damit die abgeleiteten Hirnströme aufgezeichnet werden können, müssen die Elektroden an das EEG-Gerät über ein Kabel angeschlossen sein. Deswegen bitten wir unsere Patient*innen das Zimmer möglichst nicht zu verlassen, um eine pausenlose Aufzeichnung zu gewähren. Dies ist wichtig, um Anfälle oder EEG-Auffälligkeiten nicht zu verpassen und um das Verletzungsrisiko bei eventuell auftretenden Anfällen zu minimieren. Auf der Station steht ein Ergometer zur Verfügung, welches gern genutzt werden darf.
Bei den meisten Fragestellungen ist es wichtig das ein Anfall/anfallsartiges Ereignis während des Aufenthalts aufgezeichnet wird. Um die Wahrscheinlichkeit dafür zu erhöhen, kann es sein, dass verschiedene Provokationsmethoden eingesetzt werden (Fotostimulation, Hyperventilation, Schlafentzug, Medikamentenreduzierung).
Patient*innen, die rauchen, bitten wir um positive „Mitarbeit“. Dies beinhaltet max. 3x/Tag für max. 30 min die Station auf eigene Verantwortung zu verlassen und nur, wenn dies medizinisch vertretbar ist. D.h. gewisse Provokationsverfahren können in diesem Fall eventuell nicht angewendet werden, was die diagnostische Aussagekraft vermindert und den Aufenthalt verlängern kann. Idealerweise gelingt es während des Aufenthalts das Rauchen ganz einzustellen. Zur Unterstützung besteht die Möglichkeit ein Nikotinpflaster zu erhalten.
Wie lange dauert ein Aufenthalt im Video-EEG?
Je nach Fragestellung und Anfallshäufigkeit kann die Ableitdauer zwischen 3 und 12 Tagen betragen.
Wann ist ein Aufenthalt im Video-EEG notwendig?
Eine solche Untersuchungen kann bei verschieden Fragestellungen sinnvoll/hilfreich sein:
- Differenzialdiagnostik bei unklaren Bewusstseinsverlusten und/oder anfallsartigen Ereignissen
- Genaue Klassifikation von Epilepsien
- Therapiekontrolle und Anfallsobjektivierung (wie viele, vielleicht auch unbemerkte Anfälle auftreten)
- Fahrtauglichkeit bei Epilepsie
- Prächirurgische Diagnostik
- Zügige Therapieoptimierung in einem überwachten Rahmen
Wie bekommt man einen Termin im Video-EEG?
In der Klinik gibt es eine Epilepsieambulanz, in der zunächst ein ambulanter Termin vereinbart werden kann (Tel. 0551/39-8484). Wenn die Notwendigkeit einer Langzeit-Ableitung besteht, setzen unsere Epilepsie-erfahrenen Ärzt*innen aus der Ambulanz die Patient*innen auf die Warteliste für ein Video-EEG. Die Patient*innen werden dann vom Team des Video-EEGs zur Terminvereinbarung kontaktiert.
Auch niedergelassene Neurologen*innen können ihre Patient*innen direkt auf die Warteliste des Video-EEG setzen lassen, ggf. in Rücksprache mit unserem Stationsarzt.
Wie lange wartet man auf einen Termin im Video-EEG?
Eine gewisse Wartezeit ist aufgrund der hohen Nachfrage und der begrenzten Anzahl an Betten unvermeidlich. In der Regel beträgt die Wartezeit 1-3 Monate. Die medizinische Dringlichkeit ist dabei der wichtigste Faktor, danach werden die Termine nach Wartezeit vergeben. In der Regel planen wir diese Termine mit 2-4 Wochen Vorlauf. Manchmal ergeben sich auch kurzfristig Termine (teilweise innerhalb von 24h) etwa, wenn ein geplanter Aufenthalt aus verschiedensten Gründen nicht oder verkürzt stattfindet. D.h. je flexibler Sie sind, desto schneller kann ein Termin gefunden werden
Diagnostik und Behandlung
Das Team
Station 4011 (Video-EEG-Monitoring)
Klinik für Neurologie
Universitätsmedizin Göttingen
Robert-Koch-Straße 40
37075 Göttingen
Tel.: 0551-39-63099
Fax: 0551-39-13067530
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