Neuromuskuläre Erkrankungen

Die Arbeitsgruppe für Forschung an neuromuskulären Erkrankungen wird von PD Dr. Jana Zschüntzsch geleitet.

Neben klinischen Studien zu neuen Therapien für Neuropathien, die Myasthenia gravis und Myopathien verfolgt die Arbeitsgruppe grundlagenwissenschaftliche Ziele, um die Pathophysiologie von neuromuskulären Erkrankungen besser zu verstehen und neue Therapieansätze aufzuzeigen. Zusätzlich arbeiten wir an neuen Bildgebungsbiomarkern.

Dr. Zschüntzsch untersucht in der Klinik für Neurologie in Göttingen einen Patienten
  • Der Hauptfokus liegt hierbei zum einen im Bereich der chronischen Muskelentzündung wie bei der Einschlusskörpermyositis (inclusion body myositis, IBM), eine der häufigsten erworbenen Myopathien im mittleren Lebensalter, die zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Lebensqualität führt.
  • Zum anderen beschäftigt sich die AG mit der Muskeldystrophie Typ Duchenne (DMD), einer schwerwiegenden Erkrankung bei Jungen, die zu einer erheblich verkürzten Lebenserwartung führt.

Als eine nicht-invasive und innovative Technik verwendet die Gruppe die multispektrale optoakustische Tomographie (MSOT), um Veränderungen der Muskelstruktur zu untersuchen, Patient*innen mit neuromuskulären Erkrankungen besser zu differenzieren und krankheitsspezifische Parameter im Muskel zu identifizieren. Im Verlauf soll damit ein Bildgebungsmarker zur Verfügung stehen, der den Krankheitsverlauf und das Therapiemonitoring von Patient*innen mit neuromuskulären Erkrankungen objektiviert.

Als weitere innovative Bildgebungstechnik steht die Echtzeit-Kernspintomographie (real-time MRT) zur Verfügung. 

Im Bereich der entzündlichen Nervenerkrankungen zielt die Arbeitsgruppe auf eine Verbesserung diagnostischer Tests wie dem Nervenultraschall ab. 

Grundlagenwissenschaftliche Projekte

Weitere Projekte umfassen die Ursachenforschung anderer Formen der Muskeldystrophien wie die fazioskapulohumerale Muskeldystrophie und neuromuskuläre Übertragungsstörungen wie die Myasthenia gravis.

Seit 2021 ist die UMG unter der Leitung von PD Dr. Jana Zschüntzsch an dem EU-Forschungsprojekt „Screen4Care“ beteiligt, welches initiativ von den beiden Wissenschaftlerinnen des Göttingen Campus, Prof. Frauke Alves (Max-Planck-Institut für experimentelle Medizin) und PD Dr. Jana Zschüntzsch (UMG), konzipiert wurde. Aktuell arbeiten wir gemeinsam mit dem internationalen öffentlich-privaten Konsortium und den 37 kooperierenden Partnereinrichtungen (Universitäten, Institute Firmen und Organisationen) an den Zielen und der Umsetzung des innovativen Forschungsvorhabens. Screen4Care hat sich das Ziel gesetzt, den Weg bis zur Diagnosestellung von seltenen Erkrankungen mittels genetischem Neugeborenenscreening (NBS) in Kombination mit fortschrittlichen Analysemethoden, wie künstlicher Intelligenz und bildgebenden Verfahren zu verkürzen. Der „digitale“ Ansatz mit Algorithmen soll dazu beitragen, Patient*innen im frühen Krankheitsstadium über elektronische Patientenakten (EHR) schneller zu identifizieren. Zusätzlich soll der Einsatz hochauflösender Bildgebungsstrategien, wie die Multiphotonen-Bildgebung, dabei als neuer Biomarker die Algorithmen verbessern.

Die Arbeitsgruppe

Die Gruppe umfasst derzeit 20 Mitglieder (Wissenschaftler*innen und Ärztinnen/Ärzte, Doktorand*innen der Medizin und Biologie sowie medizinisch-technische Assistent*innen).

Die Arbeitsgruppe wurde bzw. wird gefördert u.a. durch die Innovative Medicines Initiative (IMI 2 JU), einem gemeinsamen Unternehmen der Europäischen Union und der European Federation of Pharmaceutical Industries and Associations (EFPIA), die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), die Else-Kröner-Fresenius-Stiftung sowie die Deutsche Gesellschaft für Muskelkranke e.V..

Leitung

Oberärztin

PD Dr. med. Jana Zschüntzsch

PD Dr. med. Jana Zschüntzsch

Kontaktinformationen

Kooperationen

  • Prof. Dr. Frauke Alves, Max-Planck-Institut für experimentelle Medizin Göttingen
  • Prof. Dr. Timo Beetz, Biophysikalisches Institut, Georg August Universität Göttingen
  • Dr. Malte Tiburcy, Institut für Pharmakologie und Toxikologie
  • PD Dr. Ferdinand Knieling, Universitätsklinikum Erlangen
  • Prof. Dr. Tobias Ruck, Universitätsklinikums Düsseldorf
  • Screen4Care-Konsortiumsmitglieder https://www.screen4care.eu/
  • Mitglieder des Neuromuskulären Zentrums der UMG
  • Mitglieder des Myositis-Netz e.V.

Folgen Sie uns